Hebekissen und Hydraulikheber
Das Hebekissen funktioniert im Prinzip wie ein Luftballon: Im ungefüllten Zustand ist es nur wenige Zentimeter dick und sehr handlich. Es kann leicht unter Lasten wie beispielsweise Trümmer geschoben werden. Anschließend wird das Kissen aus reißfesten Kunstfasern und Gummiummantelung mit Druckluft langsam aufgepumpt. Während des Aufpumpens müssen die THW-Einsatzkräfte die Last permanent sichern, um zu verhindern, dass sie seitlich wegrutscht.
Das THW hält verschiedene Hebekissen mit unterschiedlichen Traglasten und Hubhöhen vor. Hierbei ist die Hubhöhe immer von der Last abhängig. Auf dem Kissen verteilt sich das Gewicht gleichmäßig auf einer zirka schreibtischgroßen Fläche. Bei unebenem Boden oder flächigen Lasten setzt das THW zwei Hebekissen gleichzeitig an. Mit einem Doppelsteuergerät, einer Steuerung mit zwei Schalthebeln, kann die Luftzufuhr beider Kissen unabhängig voneinander und dennoch von einer Person reguliert werden. So können die Lasten zentimetergenau ausbalanciert werden. Dies ist besonders wichtig bei schwierigen Lagen wie einer Rettung aus ineinander verkeilten Trümmern.
Eine andere Möglichkeit Lasten zu bewegen bietet der Hydraulikheber.
Der Hydraulikheber ist ein Gerätesatz, der aus einer handbetriebenen Pumpe, einem Verteilerventil und zwei Hydropressen besteht. Um den Hydraulikheber zum Einsatz zu bringen, wird die Pumpe mit einem Schlauch an eine Hydropresse angeschlossen, den eigentlichen Lastenträger. Die Hydropresse ist zylinderförmig und etwa 30 Zentimeter hoch. Sie wird auf einer Fußplatte montiert und dann unter den zu hebenden Gegenstand gestellt.
Beim Betätigen der Pumpe wird Öl durch den Schlauch in die Hydropresse gedrückt und dadurch ein Kolben ausgefahren. Dieser kann die Last bis zu 15 Zentimeter nach oben drücken. Bei Bedarf kann die zweite Hydropresse angeschlossen werden. Dabei kommt das Verteilerventil zum Einsatz, das das Öl auf beide Heber aufteilt. Die Leistung verdoppelt sich dann.
Dass trotz des geringen Kraftaufwands an der Pumpe eine große Kraft zum Heben der Lasten entsteht, hängt wesentlich mit den unterschiedlichen Durchmessern von Handpumpenkolben und Hubkolben zusammen. Die Handpumpe baut einen hohen Druck auf. Dieser wirkt auch auf den Kolben in der Hydropresse, denn der Druck im System ist an jedem Punkt gleich. Nach diesem Prinzip funktionieren zum Beispiel auch hydraulische Wagenheber, wie sie in vielen Autowerkstätten zu finden sind.
Ventile an der Pumpe und der Hydropresse verhindern, dass das Öl zurück fließt. Zum Absenken des Zylinders werden die Ventile einfach per Hand geöffnet und das Öl fließt zurück in den Behälter der Pumpe.