THW Wittlich im Hochwasser-Einsatz in Magdeburg

Und dann gehts plötzlich doch ganz schnell !

Noch am vergangenen Donnerstag, 06.06.2013 wurde der Einsatzvorbehalt für die Fachgruppe Wassergefahren aufgehoben. Aufgrund der Zuspitzung der Hochwasserlage in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) erreichte am Samstag, 08.06.2013 um 17:30 Uhr ein konkreter Einsatzauftrag den THW OV Wittlich.

Für eine voraussichtliche Einsatzdauer bis 14.06.2013 soll eine personelle
Unterstützung der Einsatzkräfte in Magdeburg durch die THW Ortsverbände Bitburg, Cochem, Prüm, Trier und Wittlich erfolgen.

Noch am selben Abend trafen sich die Teams der vorgenannten Ortsverbände in Wittlich um von dort gemeinsam über den Bereitstellungsraum Bad Hersfeld zum Einsatzort Magdeburg zu fahren.

Bereits seit Dienstag, 04.06.2013 sind aus der Region die THW Ortsverbände Zell mit der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen und Hermeskeil mit der Fachgruppe Elektroversorgung im Raum Torgau (Sachsen) im Einsatz.

Die Nachrichten unseres Teams direkt aus Magdeburg:

Sonntag, 09.06. - Sind gut angekommen und nehmen jetzt unsere Arbeit auf. Die Anschlagsdrohungen auf die Deiche lösen Unruhe aus. Brechen Dämme wird eine errechnete 2 m Welle durch fast ganz Magdeburg fließen.

Montag, 10.06. - Nach nur vier Stunden Schlaf war die Nacht vorbei. Die Stimmung im Team ist trotzdem gut. Heute hatten wir Einsatzaufträge am Umspannwerk im Industriehafen und an einer Trafostation im Herzen Magdeburgs. Insgesamt entspannt sich die Situation hier aber. Mal sehen was die Nacht bringt.

Dienstag, 11.06. - Alles im Griff. Hinterm Deich ist´s trocken, freu :-)). Machen jetzt Schichtbetrieb. Deichüberwachung und Deichkontrolle. Kleinere Schadstellen werden sofort repariert. Im Salzlandkreis gibt es noch kritische Stellen an Deichen, die sich auf Magdeburg auswirken könnten. Deshalb kann hier noch keine Entwarnung gegeben werden.

Mittwoch, 12.06. - Viele Grüße nach Hause !!! Die Hochwassersituation stabilisiert sich hier zunehmend. Alarmstufe IV gilt aber weiterhin. Erste Aufräumarbeiten sind angelaufen. Sind nur noch rund 1.000 Einsatzkräfte hier. Sieht so aus als sei Magdeburg noch mal mit "einem feuchten Auge" davon gekommen.

Donnerstag, 13.06. - Der Hochwasserscheitel zieht sich über eine Länge von 40 km. Wahnsinn! Die Deiche in Magdeburg haben wir im Griff. Den ganzen Tag gab es keine Auffälligkeiten. Morgen verlegen wir unser Team nach Pechau. Dort gibts neue Jobs für uns.

Freitag, 14.06. - Morgen geht´s nach Hause !!! Unsere Ablösung aus dem schönen Saarland ist unterwegs. Jungs, lasst die Lyoner ruhig zuhause. Die Verpflegung hier ist super. Bleiben deshalb heute noch in Magdeburg und beteiligen uns weiter an Pump- und Aufräumarbeiten. Pechau muss nun doch ohne uns zurecht kommen.

Samstag, 15.06. - Einsatz erfolgreich beendet. Sind alle gesund und munter wieder zurück in Wittlich. Konnten Magdeburg mit vielen tausend weiterer Helfer vor dem Schlimmsten bewahren. Ciao Magdeburg. Irgendwann kommen wir vielleicht zum Sightseeing nochmal bei Euch vorbei !!

Und das ging ab in Magdeburg. Die offiziellen statistischen Zahlen:

  • Fast 20.000 Helfer aus dem gesamten Bundesgebiet haben in der Landeshauptstadt Magdeburg den Kampf gegen das Hochwasser unterstützt. Hinzu kommen tausende, die in Unternehmen, Organisationen und Behörden im Einsatz waren.

  • Allein rund 8.800 professionelle Unterstützer von Bundeswehr, Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Polizei und Hilfsorganisationen waren vor Ort, darunter

    3.500 Kameraden der Feuerwehr. Sie kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, vor allem aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen, Berlin und Brandenburg,

    2.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Sie kamen vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Hessen und unterstützen das Katastrophenmanagement u.a. mit 200 Fahrzeugen,

    1.800 Helfer vom THW. Auch sie kamen von überall her, vor allem aus Hessen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Brandenburg und Niedersachsen,

    1.300 Kräfte verschiedener Hilfsorganisationen, u.a. von DRK und DLRG. Sie kamen vor allem aus NRW, Baden-Württemberg und Bayern,

    200 Kräfte der Bundes- und Landespolizei.

  • Die Zahl der freiwilligen Helfer wird auf über 10.000 geschätzt – auch sie kamen von überall her, vor allem aber aus Magdeburg selbst.
  • Sechs Sandsackfüllplätze waren rund um die Uhr in Betrieb, damit der Vorrat an Sandsäcken und Big Bags immer groß genug war. Insgesamt wurden in Magdeburg 2,5 Mio. Sandsäcke und 10.000 Big Bags verbaut.
  • 5 Hubschrauber waren im Einsatz und 11 Hochleistungspumpen mit Leistungen von 8.000 Litern/Minute und mehr. Letztere wurden benötigt, um übergelaufenes Wasser oder Drängwasser in Elbe und Umflut zurück zu pumpen.


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